Heinz Hildebrandt ist 31.7.1921 geboren. Er ist der Oberförster im Kreis Bitterfeld, in der Dübener Heide.  Er ist der jüngste Oberföster in der DDR. Und noch dazu in einer der größten Oberförstereien im damaligen Ostdeutschland. Er hat insgesamt 13 Försterein zu verwalten.

Bereits am 16. Juni abends hört er im RIAS die Nachrichten über die Ereignisse in Berlin. Und auch wenn er nie der Regierung der DDR konform war, denkt er nicht daran, dass das eine Auswirkung auf ihn haben könnte. Berlin ist weit und er hat wirklich genug zu tun.

Am 17. Juni 1953 hat er um 10 Uhr einen Termin im Amtsgericht Bitterfeld. Da es mit einer kurzen Verhandlung zu rechnen war, plant er, danach mit seiner Ehefrau einen Ausflug zu unternehmen. Doch es kommt anders. Bitterfeld entwickelt sich an diesem Tag zu einem der Zentren des Aufstandes. Genauso wie in Halle und Görlitz wird hier die neue Stadtregierung gewählt. Heinz Hildebrandt gehört nicht zu den Rädelsführern des Aufstandes. Er ist nicht Mitglied in dem Streikkomitee. Das sind die anderen, zum Beispiel Wilhelm Fiebelkorn und Paul Othma. Und trotzdem ändert dieser Tag sein ganzes Leben.

Seit der Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit im Februar 1950 setzte Heinz Hildebrandt alle seine Kräfte, um diese Einrichtung zu bekämpfen. So kann es nicht verwunderlich sein, dass er sich nach dem Fall der Mauer an des Auflösung des MfS beteiligt. Er wird 1990 Landtagsabgeordneter und darf als Alterspräsident des Landtages von Sachsen-Anhalt den ersten frei gewählten Landtag seit der Weimarer Republik eröffnen. Er sagt, dass war der glücklichste Moment in seinem politischen Leben.

Heinz Hildebrandt ist am 29. Juli 2003 verstorben. Zum Nachruf

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© Schmidt & Paetzel Fernsehfilme, 2003