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TEKA-FILM Leipzig war ein kleiner Familienbetrieb: der Kameramann Gerhard Treblegar (1909 - 1989) und die Fotografin Helga Müller, seine Nichte. Am 17. Juni 1953 sind sie auf die Straße gegangen, um das Geschehen festzuhalten. Helga Müller machte Fotos und ihr Onkel filmte. Abends kam die Staatssicherheit. Sie durchsuchte das Atelier - ergebnislos. „Wir hatten Hunderte von Büchsen", erinnert sich Frau Müller, „und die, die da waren, hatten keine Ahnung vom Film und Foto". So blieb der Film von Treblegar, 60 Meter 35mm, unentdeckt.
Anfang der 70er Jahre wurde Treblegar Rentner und durfte in den Westen fahren. So hat er dann die Büchse mit dem unentwickelten Negativ hinübergeschmuggelt. Ein alter Bekannter von ihm arbeitete beim Fernsehen und konnte den Film unter der Hand entwickeln lassen. Doch dann wurde er beiseitegelegt und vergessen. Als Frau Müller eine Interviewanfrage von uns bekam, begann sie, nach dem verschollenen Film zu forschen. Er fand sich auf einem Dachboden in Hessen. Die ersten bewegten Bilder vom Aufstand des 17. Juni außerhalb Berlins.
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